Zahlen und Hintergründe zum Thema Einbruch

Im Jahr 2017 wurde in Deutschland mehr als 116.000 mal eingebrochen. 116.540 Wohnungen, Häuser, Gewerbeflächen, Praxen, Büros oder Garagen, in die sich unerlaubt Zutritt verschafft wurde. Umgerechnet bedeutet das, dass rund alle 2 Minuten irgendwo in Deutschland Einbrecher Fenster oder Türen einschlugen, aufhebelten, Kellertüren aufbrachen, gekippte Fenster aushängten oder auf andere Art und Weise in Wohn- und Gewerbeobjekte eindrangen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik, die das Bundeskriminalamt jährlich veröffentlicht, zeigt zwar einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr - allerdings werden nur die tatsächlich angezeigten Fälle berücksichtigt. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich über der offiziellen Zahl liegt. Nach wie vor ist die Zahl erschreckend hoch; im Jahr 2017 wurde rund 7.500 mal öfter eingebrochen als noch vor 10 Jahren!

Im Gegensatz dazu ging die Aufklärungsquote der Polizei in den letzten Jahren zurück: Im Jahr 2017 wurden lediglich 17,8% aller Einbrüche in Deutschland aufgeklärt. Mehr als 80% der Täter kam unerkannt davon!

Lange galt die Vorstellung, dass Einbrecher besonders nachts auf Beutezug gehen - diese Annahme ist jedoch falsch. Nachts sind die meisten Menschen daheim; die Gefahr entdeckt zu werden ist für die Täter um ein Vielfaches höher. Stattdessen schlagen die meisten Einbrecher am hellichten Tag zu, am liebsten vormittags wenn die Bewohner unterwegs und bei der Arbeit sind sowie während der Abenddämmerung.

Ein Grund für den starken Anstieg der Einbruchszahlen in Deutschland ist die EU-Osterweiterung. Aus den östlichen Ländern kommen Banden zu uns, die gezielt und professionell vorgehen. Oft spähen sie die Objekte, in die sie einbrechen wollen, vorher ausgiebig aus und beobachten das Verhalten der Bewohner. Der Einbruch selber läuft ohne Lärm und Aufsehen ab und häufig sind die Täter nach wenigen Minuten wieder verschwunden. Die Profi-Einbrecher wissen genau was es sich zu stehlen lohnt, was einfach zu Geld gemacht werden kann und verursachen deutlich höhere finanzielle Schäden als die sogenannten Gelegenheitseinbrecher, die wahllos Wohnungen und Häuser für Ihre Taten aussuchen und häufig auch Bewohner überraschen oder von Nachbarn beobachtet werden. Ein Grund für Gelegenheitseinbrüche ist häufig eine Drogenabhängigkeit der Täter, für deren Finanzierung sie schnell Bargeld brauchen. Der finanzielle Schaden ist oft geringer; der Sachschaden und der emotionale Schaden ist jedoch genau so hoch wie bei Profi-Einbrecherbanden.

Der durchschnittliche finanzielle Schaden eines Einbruchs beträgt rund 3.300 €. Diese Summe haben die deutschen Versicherer in den letzten Jahren durchschnittlich für die entwendeten Gegenstände und die Sachschäden im Falle eines Einbruchs an die Opfer gezahlt. Doch kein Zuhause ist "durchschnittlich": Es gibt immer persönliche Gegenstände, die einen viel höheren emotionalen als finanziellen Wert haben. Der Wert eines Schmuckstücks der verstorbenen Großmutter ist für die Einbruchopfer um ein vielfaches höher als der reelle Wert. Werden beispielsweise Computer oder Festplatten gestohlen oder beim Durchsuchen der Wohnung zerstört sind Familienfotos und -videos unwiederbringlich verloren. Der materielle Wert eines zerstörten Fotoalbums beträgt vielleicht ein paar Euro - die Erinnerungen und Gefühle, die mit den Fotos verbunden sind, sind hingegen unersetzlich.

Außerdem hinterlässt ein Einbruch immer auch psychische Folgen bei den Opfern: nicht nur wenn man dem Einbrecher plötzlich gegenüber steht bleibt doch immer ein ungutes Gefühl nachdem das eigene Zuhause unerlaubt betreten und durchsucht wurde. Viele Menschen, deren Wohnung oder Haus einmal Einbrechern zum Opfer fiel, leiden unter Ängsten, fühlen sich unsicher und leiden noch Jahre nach der Tat an Depressionen und Schlafstörungen. Meist fühlt man sich in den aktuellen vier Wänden nicht mehr sicher und sieht sich gezwungen umzuziehen, da die Angst vor einem erneuten Einbruch im selben Haus exponentiell nach einem einmaligen Einbruch steigt.


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